Nach dem Frühstück beginnen wir um 6 Uhr unsere Wanderung. Dieser Tag ist ein wenig abenteuerlich, denn der Weg ist sehr schmal, außerdem erschwert der sandige, weiche Boden das Gehen. Bald sehen wir den Lake Natron. Wir wandern am Fuße des alles beherrschenden heiligen Vulkans Ol Doinyo Lengai entlang, während der See immer näher rückt. Zum Ende unserer Tour erkunden wir dieses, an der Grenze zu Kenia gelegene Naturjuwel, das nur selten von Touristen besucht wird.
Sobald wir auf die Straße treffen, erreichen wir unser Auto, das bereits auf uns wartet. Wir verabschieden uns von unseren Begleitern samt Eseln und fahren zum Moivaro Camp am Lake Natron, wo wir Mittagessen.
Gemeinsam mit unserem örtlichen Maasai-Führer können Sie zu den Wasserfällen von Engero Sero gehen. Nach einigen Furten im Bach, erreichen wir einen schönen natürlichen Pool, der von steilen Felswänden umgeben ist, über die Quellwasser fällt. Hier haben Sie Gelegenheit zu einem erfrischenden Bad.
Am späten Nachmittag fahren wir zum Ufer des Lake Natron, wo wir die verschiedenen Vogelkolonien beobachten. Oft breitet sich im Uferbereich ein Teppich getrockneter Fische zu unseren Füßen aus. Die unregelmäßigen Niederschläge und die große Hitze führen zu Seespiegelschwankungen, Teile fallen samt Fischen trocken, Natronkrusten entstehen, die von den ansässigen Maasai gesammelt und gehandelt werden.
Dieser alkalische Salzsee, der ebenso schön wie unwirtlich ist, hat seinen Namen von einem seiner chemischen Bestandteile: Natron (Soda), das ihm durch die Natriumkarbonatlava des Vulkans Ol Doinyo Lengai zugeführt wird. Seine Farben reichen von rosa bis blau und ändern sich je nach Jahreszeit und Regenfälle. Der See ist nur bis zu drei Meter tief, erreicht Temperaturen über 40°C, er hat keinen Abfluss, wodurch es zu hohen Salz- und Sodakonzentrationen kommt und dennoch gedeihen hier Algen und Salinenkrebse, ja, im Mündungsbereich der wenigen Bäche sogar eine kleine Buntbarschart. Störche, Großflamingos, Pelikane und sonstige Wasservögel halten sich zu Tausenden in den Mündungsbereichen der Bäche auf, der Rest des Sees, der bis Kenia reicht, gehört allein den ca. zwei Millionen Zwergflamingos, die von den Algen und Salinenkrebsen, leben können. Im Wasser liegengebliebene Tierkadaver bilden eine bizarre Szenerie, denn sie werden binnen kurzer Zeit durch Salze konserviert und durch das im See enthaltene Natriumcarbonat kalzifiziert, d.h. versteinert. In der Nähe des Sees finden sich versteinerte, 100.000 Jahre alte Fußabdrücke.
Die Gegend um den See ist trocken, heiß, trostlos und gleichzeitig von betörender Schönheit.
Übernachtung im Moivaro Camp