Wir verlassen Arusha am Morgen und fahren zum Lake Natron. Schon bei der Anfahrt begleitet uns der Blick auf den Ol Doinyo Lengai, den Sitz des Maasaigottes Engai, der über die Weiten der Region herrscht. Die Region rund um den Lake Natron birgt eine der unwirtlichsten und gleichzeitig erstaunlichsten Landschaften Afrikas. Es ist atemberaubend!
Gemeinsam mit Ihrem örtlichen Maasai-Führer wandern Sie zu den Wasserfällen von Engero Sero. Sie durchfurten einige Male den Bach, bis Sie einen schönen natürlichen Pool erreichen, der von steilen Felswänden umgeben ist, über die Quellwasser fällt. Hier haben Sie Gelegenheit zu einem erfrischenden Bad.
Am späten Nachmittag fahren wir zum Ufer des Lake Natron, wo wir die verschiedenen Vogelkolonien beobachten. Oft breitet sich im Uferbereich ein Teppich getrockneter Fische zu unseren Füßen aus. Die unregelmäßigen Niederschläge und die große Hitze führen zu Seespiegelschwankungen, Teile fallen samt Fischen trocken, Natronkrusten entstehen, die von den ansässigen Maasai gesammelt und gehandelt werden.
Dieser alkalische Salzsee, der ebenso schön wie unwirtlich ist, hat seinen Namen von einem seiner chemischen Bestandteile: Natron (Soda), das ihm durch die Natriumkarbonatlava des Vulkans Ol Doinyo Lengai zugeführt wird. Seine Farben reichen von rosa bis blau und ändern sich je nach Jahreszeit und Regenfälle. Der See ist nur bis zu drei Meter tief, erreicht Temperaturen über 40°C, er hat keinen Abfluss, wodurch es zu hohen Salz- und Sodakonzentrationen kommt und dennoch gedeihen hier Algen und Salinenkrebse, ja, im Mündungsbereich der wenigen Bäche sogar eine kleine Buntbarschart. Störche, Großflamingos, Pelikane und sonstige Wasservögel halten sich zu Tausenden in den Mündungsbereichen der Bäche auf, der Rest des Sees, der bis Kenia reicht, gehört allein den ca. zwei Millionen Zwergflamingos, die von den Algen und Salinenkrebsen, leben können. Im Wasser liegengebliebene Tierkadaver bilden eine bizarre Szenerie, denn sie werden binnen kurzer Zeit durch Salze konserviert und durch das im See enthaltene Natriumcarbonat kalzifiziert, d.h. versteinert. In der Nähe des Sees finden sich versteinerte, 100.000 Jahre alte Fußabdrücke.
Die Gegend um den See ist trocken, heiß, trostlos und gleichzeitig von betörender Schönheit. Beim Zurückgehen blicken wir auf den hier alles beherrschenden Ol Doinyo Lengai, den wir während der Kühle der kommenden Nacht besteigen werden.
Nach dem Abendessen ziehen wir uns ins Zelt zurück und sammeln unsere Kräfte.
Gegen 23.00 Uhr wecken wir Sie, nach einem kleinen Snack machen Sie sich mit Ihrem Bergführer an den Aufstieg zum Ol Doinyo Lengai.
Unterkunft: Moivaro Tented Camp, Lake Natron